»You gonna hear all kinds of stories in the Heim and you don’t know how true they are. When a story get’s from someone to s.o. …in the end it’s so exaggerated. Try to avoid it, cause it don’t gonna help you. It does only get you even more worried.«

Khaled, Teilnehmer des Projekts

Guide for NewBerliner

Der «Guide for NewBerliner» ist ein Konzept für eine Smartphone-App, die Geflüchtete während der ersten Zeit in Berlin unterstützt. Was sie einzigartig macht: Geflüchtete und Akteur*innen aus der Flüchtlingshilfe haben sie gemeinsam konzipiert und wollen sie in einem kollaborativen Prozess weiterentwickeln. Entwickelt werden soll eine transkulturell verständliche, visuelle Sprache. Für die Entwicklung der Sprache, die Redaktion, Kreation und Programmierung benötigen wir eure Unterstützung.

Die App bietet für neu ankommende Geflüchtete Orientierung im Asylverfahren, die Möglichkeit handlungsfähig zu werden und Motivation zur Verbesserung der eigenen Situation zu bekommen. In aufbereiteten Interviews werden zudem die Erfahrungen und Geschichten von bereits länger in Berlin lebenden Geflüchteten mit hilfreichen Hinweisen und Informationen zu Anlaufstellen verknüpft.

Den Akteur*innen aus der Flüchtlingshilfe und den Beratungsstellen erleichtert die App ihre Arbeit. Sie können Geflüchtete einfach mit Basis-Informationen versorgen, anstatt diese jedesmal wieder neu zu vermitteln. Das ermöglicht es den Helfer*innen und Berater*innen sich intensiver mit der individuellen Situation und Fragestellung der/des jeweiligen Geflüchteten zu widmen. Zudem können die Helfer*innen dadurch auf das Wissen anderer, in der Flüchtlingshilfe Tätigen, zurückzugreifen und auf wichtige Inhalte (z.B. Gesetzesänderungen) und andere Hinweise zugreifen. Auch Herkunftsland-Vereine werden häufig als Anlaufstelle für die Beratung von Geflüchteten genutzt. Sie haben Herkunftsgruppen-Spezifisches-Wissen, dass sie mit der App leichter an ihre Landsleute vermitteln können.

Wir arbeiten nicht nur für, sondern mit Diversität
Wir gestalten eine Rahmenstruktur, einen sozialen Raum, wo wir gemeinschaftlich mit den vielfältigen Akteur*innen aus dem Feld «Flucht und Asyl» Designlösungen schaffen. Wir wollen dabei die Diversity unter den Akteur*innen stärken, indem wir freien Spielraum für Dialoge und vielfältige Perspektiven lassen. Menschen, Beziehungen und Wirkungsgefüge stehen bei uns im Vordergrund, nicht die Technik. Neben der inhaltlichen Qualität der Informationen, hat es für uns große Bedeutung, woher das Wissen kommt, wie es generiert wird, welche Beziehungen dabei entstehen und welche Wirkung es hat.

Bottom-Up ist für uns nicht nur eine Methode, sondern eine Haltung.
Wir wollen die sehr unterschiedlichen Akteursgruppen in allen Schritten des Innovationsprozesses auf Augenhöhe mit einbeziehen. Deshalb entwickeln wir Inhalte, Design und Programmierung miteinander parallel, um ad hoc funktionsfähige Prototypen zu erhalten, die wir sofort mit den Teilnehmer*innen testen und im nächsten Schritt verbessern und erweitern. Das macht es auch möglich Personen ohne technischen Hintergrund zu involvieren. Im kollaborativen Entstehungsprozess der App können die Teilnehmer*innen zu Teilhaber*innen werden, die sich als Teil einer Community verstehen, «ihre» App auch nachhaltig aktuell halten und gegebenenfalls weiterentwickeln.

Unsere Devise: Wenn wir in einer offenen, kollaborativen und nachhaltigen Welt leben wollen, dann müssen wir auch auf offene, kollaborative und nachhaltige Art und Weise arbeiten und gestalten.

»Während wir kollaborieren, erfinden wir uns neu.«

Mark Terkessidis



Projektleitung: 

Florian Huss