Hallo! Wie schön, dass du stehen geblieben bist.

Herzlich Willkommen zu unserer Fenster-Ausstellung “Moabit Hürdenfrei”. Wir haben alltägliche Geschichten von Moabiter*innen, während unseres zweijährigen Projektes “Moabit Hürdenfrei”, gesammelt und im Kiez an Orten verteilt, wo sozialer Zusammenhalt stattfindet. Hiermit wollen wir dir das Thema der Inklusion näher bringen.

An jedem Ort findest du ein Portrait von einer Person und ihrer Geschichte, welche du dir mit Hilfe des QR-Codes vorlesen lassen kannst.

Viel Spaß beim Spazieren!

Vasy, Lina und Amélie.

MARLON


“Inklusion bedeutet für mich, dass man sich die Zeit nehmen sollte an alle Personen zu denken, wenn man etwas gestaltet.”

Hallo, ich bin Marlon und bin ich 19 jahre alt.
Ich studiere Maschinenbau in Stralsund, aber meine Heimat ist in Moabit West.

Oft führt mich mein Weg, wenn ich wieder hier bin zur Kurt-Tucholsky-Bibliothek im Stadtschloss. Hier habe ich früher viel Zeit verbracht. Heute fällt mir der Weg hierhin viel leichter. Ich habe eine Operation hinter mir, die mir das Gehen wieder ermöglicht hat.

Damals war ich eine Zeit lang auf Gehhilfen und einen Rollstuhl angewiesen. Meine Mitschüler*innen und Lehrer*innen mussten mich dabei unterstützen, die Stufen bis in unseren Klassenraum zu überwinden. Aber viele meiner Freund*innen konnte ich in dieser Zeit nicht zu hause besuchen, da es keinen Fahrstuhl in ihren Häusern gab.

Darum schätze ich einen Ort wie diesen umso mehr, der mir den Zugang immer ermöglicht hat. Was ich außerdem gelernt und mitgenommen habe ist, dass es sehr wichtig ist auch an Menschen mit unsichtbaren Behinderungen zu denken.

Nach meiner Operation kann ich nun zwar wieder gehen, trotzdem gibt es Situationen in denen ich Pause brauche oder einen Ort zum Sitzen. Diesen Ort konnte ich mir viel einfacher nehmen, als ich sichtbare Hilfsmittel mit mir getragen habe.

Diese Ausstellung ist im Rahmen des Projektes Moabit Hürdenfrei.

Moabit Hürdenfrei ist ein Projekt von be able e.V in Kooperation mit id22e.V.

www.be-able.info

www.id22.net

Das Projekt wurde im Rahmen des Städtebauförderprogramms "Sozialer Zusammenhalt" gefördert.